[öffentliche diskussion]

„Herbst der Reformen“
Angesagter Klassenkampf von oben

Datum: Donnerstag, 27. November 2025, 19.00 Uhr
Ort:  Bahnhof Langendreer Wallbaumweg 108, 44894 Bochum,  Raum 6
Veranstalter: kritik&argumente

Die Regierung verkündet mit ihren herbstlichen Reformvorhaben einige harte Klarstellungen zum Verhältnis von Arbeit, Wirtschaftswachstum und gerechter sozialer Betreuung. Man muss ihr nur zuhören und erfährt:

– dass zu einer erfolgreich wachsenden oder rezessionsgeplagten Wirtschaft notwendig ganz viel Armut gehört, die deshalb sozialstaatlich betreut werden muss;
– wie sich Bedürftigkeit definiert, nämlich nach den eigenen Anstrengungen, dem Sozialstaat nicht zur Last zu fallen;
– wie man nach dem Arbeitsleben seinen Lebensabend mit kleiner Rente doch „aktiv“ gestalten kann: indem man das Arbeitsleben einfach verlängert;
– was bei „Work“ und „Life“ in „Balance“ zu bringen ist.

Die angekündigten Maßnahmen zeugen nicht davon, dass die zuständige Politik von den Lebensverhältnissen der „normalen Leute“ in ihrer Republik nichts weiß.

Sie legt mit ihren Beschlüssen gerade fest, womit ihre lohnabhängigen Bürger in dieser sozialen Marktwirtschaft zurechtzukommen haben. So will sie nicht nur Deutschland wieder auf Wachstumskurs bringen, sondern vor allem ihrem Volk Gerechtigkeit schenken!

[vortrag&diskussion]

Trumps Zollkrieg

Datum: Dienstag, 09. Dezember 2025, 19 Uhr 
Ort: Bochum, Ruhr-Universität – AStA-KulturCafé, Universitätsstr. 150
Gastreferent: Ein Redakteur der Zeitschrift GegenStandpunkt
Veranstalter: Gruppe kritik&argumente

US-Imperialismus 2.0
Dass „wir“ Trump nicht leiden können, ist in Deutschland und Europa ausgemachte Sache in den etablierten Kreisen von Politik und Öffentlichkeit. Letztere bewährt sich darin, alle Register der Hetze zu ziehen, mit der sie bisher eher die Unholde östlicher und südlicher Weltgegenden dem Publikum zwecks herzlicher Verachtung nahegebracht hat.
Das nehmen die Vertreter der wirklichen Politik gern zur Kenntnis — zum Leitfaden ihres Umgangs machen sie diese Hetze aber nicht: Sie üben sich in berechnendem Opportunismus, wenn sie mit Trump zu tun haben und geben damit den parteilichen Kommentatoren die teilnahmsvoll idiotische Frage auf, ob sie das mehr als Klugheit feiern oder als Eingeständnis von Machtlosigkeit peinlich finden sollen. An Trump stören eben in Wirklichkeit nicht die ihm nachgesagten Untugenden, sondern der Inhalt seiner Politik und die Macht, mit der er diese verfolgt.

Darum will unser Vortrag auf die imperialistische Konsequenz aufmerksam machen, die in Trumps Bruch mit den Verkehrsformen und Rechnungsweisen der bisherigen Weltwirtschaftsordnung steckt. Das erpresserische Eintreiben von Tribut bei allen Handelspartnern ist seine Antwort auf den Widerspruch der globalen Konkurrenzordnung zum Nutz und Frommen des einen, sie stiftenden Konkurrenten. Und der Präsident kann das wegen der ungeheuren Leistung, die die vielgerühmte „regelbasierte Weltwirtschaft“ für ihren amerikanischen Urheber erbracht hat.