[öffentliche diskussion]

Wachstum als Imperativ

Datum: Donnerstag, 25. September 2025, 19.00 Uhr
Ort:  Bahnhof Langendreer Wallbaumweg 108, 44894 Bochum,  Raum 6
Veranstalter: kritik&argumente

Ohne Wachstum kein Sozialstaat, zu wenig Mittel für Verteidigung und für die Modernisierung der Infrastruktur, verkündet die neue Wirtschaftsministerin Katherina Reiche.

Was sie über die kapitalistische Gesellschaft zu Protokoll gibt, ist keine Banalität. Es ist der laufende Wahnsinn einer Staatsräson, die das gesellschaftliche Leben dem Zweck untergeordnet hat, dass die Wirtschaft immerzu wächst: Alles, was produziert, erarbeitet und an den Menschen gebracht wird, ist dem höheren Ziel verschrieben, mehr zu werden als im Jahr zuvor.

Dabei bezieht sich der Wirtschaftserfolg, auf den Reiche so scharf ist, weder auf einen konkreten Bedarf, noch dient er der Beseitigung eines bestimmten Mangels und seiner gezielten Überwindung, sondern er verweist auf einen abstrakten, maßlosen und gültigen Imperativ: Aus Geld mehr Geld machen – davon wird bei uns die Arbeit und die Erfüllung jedes konkreten Bedarfs tatsächlich abhängig gemacht; dafür wird beides in Anspruch genommen.